Samstag, 10. November 2012

Mein Kampf mit dem Schönheitsideal

Hallo ihr Lieben,

ich muss hier jetzt was schreiben, hab ich mir gedacht, nachdem ich einen Artikel aus der Zeit gelesen habe, den  Alegra von Dollface is Candysweet auf Facebook zuvor gepostet hatte.
Er thematisiert das vorherrschende Schönheitsideal in unserer Gesellschaft und seine Auswirkungen auf der Selbstbild der meisten Frauen. Ich bin eine Frau, kann mich in vielen Sätzen wiederfinden und stehe doch dem ganzen mit Distanz gegenüber. Ich selber habe kein gutes Verhältnis zu meinem Körper. Ich hab mit mir zu kämpfen und doch gibt es auch für mich Grenzen.
Ich weiß, dass ich dick bin und habe meine Ernährung umgestellt, esse jetzt gesünder und lebe ohne Fressattacken. Bin ich dadurch Opfer des vorherrschenden idealistischen Schönheitsbild, welches in der Gesellschaft vorherrscht? In vielen Aspekten schon, denk ich dann. Vor allem, wenn mein Freund mir sagt, dass er mich so schön findet, wie ich bin und dass ich mich für nichts und niemanden ändern muss. Dann schau ich ihn an, wie jemanden, der den Verstand verloren hat und kann ihn nicht verstehen. Ich bin dick, hab Dellen am Hintern, X- Beine. Wie kann man mich denn schön finden? Die anderen sind doch so viel schöner, schlanker und dadurch sicher auch glücklicher.
Ich fand es immer bewundernswert, wenn Mädels sich auf ihren Blogs zeigten, wie sie sind - auch wenn sie dick waren, wollte auch so mutig sein. Doch merk ich auch, dass ich nur Fotos hochstelle, auf denen ich mich nicht dick finde. Versteht ihr das?
Ich bin zerrissen in mir selber - will mich selber schön finden, weiß aber nicht wie. Will mir eigentlich gar keine Gedanken mehr um Schönsein oder Schlanksein machen - es einfach leben.
 Ich habe einen BMI jenseits der 30, bin demnach also adipös - ungesund. Aber will ich wirklich nur abnehmen um gesund zu sein? Ehrlich, gehts mir doch eher darum nicht dick zu sein, attraktiv zu sein, überall shoppen zu können, normal zu sein. Gesundheit - nicht unwichtig, aber mögliche Diabetis und sowas ist für mich noch ganz weit weg - zumindest gefühlt. Also hab ich meine Ernährung seit 2 Wochen umgestellt und fühle mich gut damit. Nur die leise Gewissheit ist immer da, dass ich mich selber auch dünn nicht lieber mögen werde, dass ich weiter daran arbeiten muss, mich kennen und lieben zu lernen. Und das ist die wahre Kunst für mich. Mich selber ok zu finden, mich nicht mehr als Feind zu sehen.
Ich werde vielleicht mal wieder schreiben, wie es mir mit mir geht, wenn ich denke, dass es wieder an der Zeit ist. Das alles hier zu schreiben, hat sich gut angefühlt aber auch gefährlich, unbequem. Ich bin mir sicher, dass es auch anderen Frauen so geht, wie mir. Wenn man dem Zeitartikel glauben möchte, ist es sogar eher die Regel.
Ich hoffe, ihr könnt euch lieben in euren Körpern und mit allen euren Eigenschaften und, dass ich selber zu diesem Punkt kommen werde.
Bis dahin, wünsche ich euch einen tollen Samstag Abend Mädels!
Liebste Grüße
- Antonia


PS: Den Zeitartikel findet ihr hier.

3 Kommentare:

  1. ... schöner post, den ich absolut nachvollziehen kann... sich selber zu lieben ist wohl das schwierigste... ich finde mich auch ziemlich oft ziemlich scheiße... aber dann habe ich wieder tage, an denen ich mich total super finde... wenn dir jemand sagt, dass er dich schön findet: nimm es einfach so hin, freu dich und mach dir keine gedanken darüber und vorallem vergleich dich nicht mit anderen... das löst nur zweifel aus... jeder mensch ist für sich speziell und einzigartig... !!! ...

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  2. Oh Mann du sprichst mir aus der Seele! Ich frage mich auch immer wieso mein Freund mit mir zusammen ist seit mehr als 2 Jahren, wenn es so viel hübschere gibt!
    Oh mann ich hoffe echt, dass sicht das irgendwann mal ändert, wobei ich das auch bezweifel! Hab sogar nen monat lang kaum was gegessen.. eine kleine mahlzeit am tag oder knäckebrot.. da hab ich 8 kg zugenommen und jetzt fühl ich mich noch unwohler als vorher!
    Ich glaube das hat echt was mit jaa mit der psyche sozusagen zu tun.. Und nicht mit dem Körper...
    Naja ich wünsch dir alles gute, und lass dich nicht unterkriegen!

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  3. Ich glaube, du bist da nicht zum Opfer gefallen, sondern tust jetzt das, was am allerwichtigsten ist: In dich hören und dir selbst vertrauen, wie es dir in deiner Haut gut geht. Und wenn das mit Ernährungsumstellung klappt, dann ist das prima. :) Liebe Grüße!

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